Tag 5 – Aufbruch nach Wolfsbruch
Bei strahlendem Sonnenschein legten wir in der Marina Fürstenberg ab. Es lagen 22km und 4 Schleusen vor uns, also ein strammes Tagesprogramm. Das Frühstück verlegten wir auf später, um so schnell wie möglich die ersten beiden Schleusen hinter uns zu bringen. Das gelang uns schon bei der ersten, der Schleuse Fürstenberg, überhaupt nicht. Ein vor uns fahrendes Boot muss die Schleusung gestartet haben, bevor wir in Sichtweite waren. So mussten wir über eine halbe Stunde warten.
Die Weiterfahrt ging zwar zügig voran, doch der heutige Tag sollte ganz dem Warten auf Schleusung verschrieben sein.
Um 12 Uhr setzten wir Anker im Menowsee und genossen ein zMittag und etwas Auszeit. 13:30 Uhr lichteten wir den Anker, allerdings musste Lydia eine Jahresernte Seegras aus den einzelnen Kettengliedern pflücken.

Bei unserer Weiterfahrt waren auffällig viele Boote unterwegs, jedenfalls deutlich mehr als wir in den ersten zwei Tagen in den Kanälen gesehen hatten. Scheinbar ging hier das Bootstouren-Mekka erst richtig los. Entsprechend war der Auflauf vor der Schleuse Strasen, also wieder mal warten. Da es sich um eine bediente Schleuse handelte, wurde kein Platz verschwendet. Zwischen den Yachten wurden die Lücken mit Kajaks aufgefüllt, die immer zahlreicher auf dem Wasserstrassen-Netz verkehrten.

Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt, womit man hier auf dem Wasser unterwegs sein kann. Abgesehen von den diversen Yachten und Paddelbooten gibt es schwimmende Blockhäuser in allen Grössen und Formen. Selbst Wohnwagen werden auf selbstfahrende Plattformen gestellt und durch die Gegend geschippert.


Die letzte Schleuse Wolfsbruch liess uns nochmal eine halbe Stunde warten (für sage und schreibe 50cm Hub). Gleich danach bogen wir in die gleichnamige Marina ein, wo wir um 17 Uhr mit freundlicher Hilfe unserer zukünftigen Platznachbarn anlegten.
Eigentlich wollten wir im Restaurant essen, schliesslich lag der örtliche Italiener nur 20 Schritte von unserem Boot entfernt. Leider war kein Tisch mehr frei. Aber statt selbst den Kochlöffel zu schwingen, bestellten wir zweimal Linguini auf unser Boot. Die Teller drückte man uns einfach im Restaurant in die Hand. Takeaway mal anders.
So sassen wir mit unserem feudalen zNacht auf dem Achterschiff, als plötzlich starker Regen einsetzte und die Tische vor dem Restaurant sich allmählich leerten…

