Mecklenburgische Seenplatte 2019

Tag 11 – Plau am See

Uuuuurlaub, so langsam gesellt sich auch das sommerliche Wetter hinzu. Wir haben heute kaum Wind und eitel Sonnenschein. Die Aussichten (Panorama, Wetter, Stimmung) sind vielversprechend. Nach einem ausgedehnten Frühstück verlassen wir um 10:45 Uhr die Marina Untergöhren. Wir durchqueren den Fleesensee, um in den Malchower See zu gelangen. Das Städtchen Malchow verfügt über eine Drehbrücke, die immer nur zur vollen Stunde für die Schifffahrt geöffnet wird. Wir erscheinen gegen 11:20 Uhr zu spät oder zu früh, wie man’s nimmt. Es gibt keine geeigneten Stellen, wo wir unser Boot für die Wartezeit festmachen dürfen. Ankern ist hier auch nicht erlaubt. Also wenden wir und fahren zurück an eine Stelle, wo der See noch ein wenig breiter ist.

Anker setzen wir nicht, keiner von uns hat Lust auf krrt krrt krrt (siehe hier), also stellen wir den Motor aus und lassen uns von Wind und Wellen treiben. 20 Minuten später tuckern wir gemütlich zur Brücke zurück. Punkt 12 Uhr gemäss Malchower Kirchenglocke tut sich noch nichts – die Preussen sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Aber es geht bald darauf los, das Passagierschiff hat Vorfahrt, danach schlüpfen wir unter dem Handyfotogewitter zahlreicher Schaulustiger durch die enge Passage.

Einer legt sich immer quer – in diesem Fall die Brücke

Es folgt eine gewundene Kanalstrecke, bevor wir in den Plauer See einfahren. Wir setzen Kurs auf den Ort Plau am anderen Seeufer und ziehen elegant an den Typen vorbei, die uns im Kanal trotz Geschwindigkeitsbegrenzung überholt haben. Um 13:30 Uhr legen wir am sogenannten Wasserwanderrastplatz in Plau am See an. Diesmal mit der Spitze voraus, wir benötigen zum ersten Mal das vom Vercharterer grosszügig zur Verfügung gestellte Verlängerungskabel für den Landstromanschluss. Nach 10 Minuten haben wir die letzte Schlaufe im Kabelsalat entwirrt, die Verbindung steht. Strom gibt’s freilich keinen, denn dafür brauchen wir Wertmarken, die es nur beim Hafenmeister gibt, der pünktlich um 14 Uhr sein Kabuff öffnet – na jedenfalls ein paar Minuten danach, dieser Preusse.

Dann Hafentrunk, Hafenkino gucken. Wir könnten uns an diesen Tagesrhythmus gewöhnen. Ausserdem gibt es hier (tusch!) WLAN!!!
Sogar ein sehr Gutes, die Verbindung ist stabil und schnell. Die Beiträge der vergangen 3 Tage sind ratzfatz hochgeladen und veröffentlicht. Um unser Schiff herum zeigt sich eine Entenfamilie. Die kleinen Entelein machen mit herzerweichendem Fiepen auf sich aufmerksam und verdienen sich so einen Happen Brot, den Lydia unter dem Federvieh verteilt.

Kampfente attackiert ein Stück Brot

Jetzt gehen wir ins Städtchen zum Bummeln. Das Zentrum markiert das Rathaus und die Ortskirche. Drum herum viele kleine Läden. Ansonsten herrscht tote Hose, es sind kaum Menschen zu sehen. Erinnerungen an Templin werden in uns wach. Wir betreten den Optikerladen, um eine Sonnenbrille zu kaufen. Grade noch rechtzeitig, denn hier schliessen die Läden überpünktlich um 18 Uhr – da sind sie wieder ganz Preusse!

Die Hubbrücke zu Plau am See

Apéro-Zeit, wir setzen uns in ein Restaurant namens «Zeisler’s Esszimmer» direkt an der Elde. Der Kellner ist gut drauf, ich will grade zur Toilette gehen und er sagt zu mir «ich bin gleich bei Ihnen». Verwirrt gucke ich die Toilettentüre und dann ihn an. «Nein, nicht da, ich meine an Ihrem Tisch». Lydia probiert eine Brombeer Bowle, Patrick bleibt beim bewährten Aperol Spritz.

Die Speisekarte sieht vielversprechend aus. Wir haben aber schon auf gute Empfehlung im Restaurant Fackelgarten reserviert. Was nicht ist, kann ja noch werden, wir reservieren bei Zeislers für den kommenden Abend. Damit ist auch geklärt, dass wir einen weiteren Tag in Plau bleiben werden. Plau sibel.

Der Fackelgarten liegt ebenfalls an der Elde, gleich vor der historischen Hubbrücke. Wir haben einen Platz draussen am Fluss. Wir teilen uns eine Vorspeisen-Ravioli mit Pfifferlingen, danach erhält Lydia einen Saibling und Patrick Kalbsbäckchen serviert. Leeeecker! Unter den Rotweinen gibts fast nur Einheimische. Wir trauen dem Braten nicht und nehmen eine Flasche Rioja.

Zufrieden gesättigt und ein wenig müde kehren wir wieder zur Sophia zurück und sind schon bald unter Deck, bzw. Bettdecke.

Hinterlasse eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert