Tag 6 – Regen und Reparaturen
Mit dem Regen kam die Windstille, was durchaus ein Segen war, weil das olle Segelboot mit dem musikalischen Seil immer noch an der gleichen Stelle lag. Wir fühlen uns frisch und ausgeruht.
Heute ist ganz viel nichts tun angesagt. Einerseits soll es immer wieder regnen, andererseits wird jemand zu uns an Bord kommen und die offenen Anschlusskabel mit hübschen, glänzenden Schuhen versehen. Die Operation dauert 3 Stunden. Länger als gedacht, weil der Techniker immer wieder in die Werkstatt radeln muss, um etwas zu holen. Die neuen Batterien kommen vermutlich am Dienstag. Offiziell würden die Kollegen diese an jedem Hafen in der Region einbauen kommen, aber ich denke, wir kommen besser wieder hier her, damit der Radelweg so kurz wie möglich bleibt.
Es regnet tatsächlich immer wieder. Ich mache mich für den Techniker gelegentlich als Werkzeug-Fee nützlich und beantworte Fragen. Lydia chillt mit einem guten Buch bewaffnet im Schlafzimmer. Ich nutze die tatenlose Zeit, um das Öl und die Kühlwasserpumpe vom Generator zu prüfen. Alles i.O. Und natürlich tippe ich zwischendrin immer wieder an den Blog-Beiträgen rum.Tag 4 habe ich soeben fertig geschrieben, versehentlich gelöscht und nochmal geschrieben…


Gegen Abend gehe ich zur Capitanerie, um beim Hafenmeister die Zeche für die kommende Nacht zu bezahlen. Liegeplatz mit Strom und Zugang zu den – top gepflegten! – sanitären Anlagen kostet CHF 30.-. Wir sind alleine im Hafen und haben die Duschen exklusiv für uns, was ich gleich in Anspruch nehme.
Gegen 19 Uhr kehren wir noch einmal im Hafenrestaurant «Des Garinettes» ein. Mittlerweile schüttet es draussen wie aus Kübeln. Lydia kriegt ein Lammnierstück auf dem heissen Stein mit Süsskartoffel-Kroketten serviert. Für mich gibt es knusprig gegrillte Zanderfilets.
Durch den Regen kommen zwei Frauen mit ihren 4 Barsoi-Windhunden herbeispaziert und legen eine Pause im gedeckten Aussenbereich des Restaurants ein. Die Tiere sehen aus wie Langhaar-Dackel auf Stelzen und sind sehr anhänglich. Zwei versuchen ihr Glück bei Lydia und werden zur Belohnung ausgiebig geknuddelt. Zu Lydias Belohnung riechen ihre Hände danach nach nassem Hund.


Es schifft immer noch, als gäbe es kein Morgen, als wir für die Nachtruhe zu unserer blechernen Behausung zurückkehren.