Tag 12 – Zurück nach Fürstenberg
Der Anker hat gehalten, jedenfalls befanden wir uns heute morgen noch an der selben Stelle wie am Abend zuvor.
Um 9:30 Uhr lichteten wir den Anker und nahmen Kurs auf den Rückweg, der uns für eine weitere Übernachtung nach Fürstenberg am Schwedtsee führen soll.
Vor der Schleuse Steinhavel mussten wir warten. Schon kurz nach dem Festmachen an der Wartestelle kam eine Schar Enten angeflogen. Hat sich da was rumgesprochen oder was? Diesmal waren wir aber geizig, jawohl!
Das uns nachfolgende Boot machte sich nicht die Mühe, Leinen festzumachen. Als es sich auf 3 Meter hinter unserem Heck genähert hat, betätigte die Dame des Hauses eine Kurbel auf dem Vorschiff. Kurz darauf, Maschine aus, das Schiff rührte sich nicht mehr von der Stelle. Zauberei? Der Skipper klärte uns auf: Die Kurbel dreht eine Teleskopstange in den Untergrund und verankert so das Schiff.
Nicht schlecht. Bei den beiden Bootsfahrern handelt es sich um ein pensioniertes Ehepaar aus Holland das seit Jahren Frühling und Sommer an Bord verbringt. Dieses Jahr sind sie seit Mitte Mai unterwegs, durch Holland, Frankreich und Deutschland. Sie hätten diese Saison rund 600 Schleusungen hinter sich und gedenken in den nächsten Wochen wieder nach Hause zu fahren.
Nach der Schleusung erreichten wir den Röblinsee, wo wir zum Frühstück eine Bucht anfuhren und Anker warfen. Beim Essen unterhielten wir uns über das vorhin gehörte, holländische Rentenmodell. Tausche Haus gegen Boot, Interessenten bitte in 20 Jahren melden…
Gegen 14:30 Uhr, nach einer weiteren Schleusung, erreichten wir Fürstenberg. Diesmal machten wir beim Yachtclub fest. Dieser zeigte sich sauberer, technisch besser im Schuss und erst noch günstiger als die Marina, die zudem viel weiter von der Stadt entfernt liegt. Ausserdem befindet sich das Restaurant gleich am Ende des Anlegers und das WLAN reicht bis zu unserem Schiff.

Wir gingen im Restaurant essen und waren früh wieder zurück an Bord. Wir fingen schonmal an, unsere überzähligen Vorräte an unsere Nachbarn zu verschenken. 3 Sechserpack Wasser wechselten so den Besitzer.
Morgen fahren wir die letzte Etappe nach Mildenberg. 40km und 4 Schleusen, also hophop, ab ins Bett.

Ein Kommentar
Letti
Liebe Lydia und lieber Patrick
Patrick du solltest Schriftsteller werden! Du hast das Talent unglaublich gut zu schreiben… und alles mit der nötigen Prise Humor. Mit Wonne habe ich fast täglich deine Einträge gelesen und mich immer sehr darauf gefreut. So konnte ich eure Schiffsreise begleiten und kenne nun ebenfalls einen kleinen Teil der Mecklenburgischen Seenplatten. Herzlichen Dank dafür. Nun wünsche ich euch beiden eine ganz gute Heimreise und einen guten Start in den Alltag, was euch bestimmt leicht fallen wird, da ihr bestens erholt seid Herzlichste Grüsse Letti und vielleicht sieht man sich an der GV in Pfetterhousen?