Tag 3 – der lange Weg nach Rheinsberg
In den Rheinsberger Gewässern haben wir uns schon vor zwei Jahren aufgehalten. Weil uns das – und insbesondere das Städtchen Rheinsberg – so gut gefallen hatte, beschliessen wir, den langen Weg dorthin unter den Kiel zu nehmen. Vor uns liegen 45km Strecke und 4 Schleusen. Das kann ja heiter werden, dachte sich das Wetter, und ist es den ganzen Tag lang so geblieben.
Um 8:30 Uhr legen wir in Buchholz ab, zunächst den Müritzarm hoch, und bewundern all die schönen Landschaftsbilder, die uns gestern unter dem Regen verborgen blieben.
Gegen 10:40 Uhr erreichen wir die Schleuse Mirow. Soeben wurde das Tor geöffnet und wir können ohne Halt einlaufen. Scheinbar haben wir nichts von unseren Erfahrungen der letzten Tour vergessen, alles lief glatt, als wären wir Profis. Gleich darauf folgt der Zotzensee, wo wir an einer windgeschützten Stelle Anker setzen (11:15 Uhr). Für einen längeren Halt ein bisschen zu nahe zu einem anderen Boot, aber da es nur ein Frühstückshalt werden soll, bleiben wir an der Stelle liegen. Bereits um 12:00 Uhr ziehen wir den Anker wieder hoch (von Hand, weil dieses tolle, moderne, luxuriöse, mit allem Komfort ausgestattete Boot ausgerechnet nicht über eine elektrische Ankerwinsch verfügt).


Die nächste Schleuse Diemietz erreichen wir um 12:45 Uhr und reihen uns hinter einer schier endlosen Warteschlange ein. Ein fliegender Verkäufer auf einem kleinen Motorboot fährt von Boot zu Boot und bietet Getränke, Eiscreme sowie Räucherfisch an. Es scheint also nicht unüblich, dass hier lange Wartezeiten bestehen. Um 14:40 laufen wir in die Schleuse ein, die talwärts grade mal 5 Minuten dauert. Auch auf der unteren Seite ist die Warteschlange enorm.
Wir malen uns schon aus, wie lange wir wohl bis nach Rheinsberg brauchen werden, schliesslich liegen noch 2 Schleusen vor uns. Wie auch immer, bei der nächsten Schleuse Canow, die wir um 15 Uhr erreichen, stehen wir hinter einem einzigen Boot an. Vielleicht hatten die anderen die Nase voll und sind über Land weitergefahren? Keiner weiss es, bereits 30 Minuten später haben wir Canow hinter uns gelassen. 16:15 Uhr folgt die Schleuse Wolfsbruch, Wartezeit gefühlte 5 Minuten. Das war’s, der Rest der Strecke führt durch Kanäle und Seen.

Gegen 17:30 Uhr erreichen wir den Yachthafen Rheinsberg. Das Anlegemanöver geht mühelos vonstatten. Lydia an den Seilen spielt ihre Segelerfahrung aus und Patrick am Ruder hat einfach nur Glück. Jedenfalls liegen wir sicher vertäut mit dem Heck an der Quai, der Hafenmeister begrüsst uns mit Schulterklopfen und alle sind gut drauf. Selbst die Kurtaxe erlässt er uns. Das begiessen wir erstmal mit einem ordentlichen Hafentrunk. Allerdings ist auch hier mit WLAN Fehlanzeige, langsam kriege ich ein schlechtes Gewissen gegenüber Euch, liebe Leser…

Danach machen wir uns stadtfein, es geht zum Schnitzel Essen in den Ratskeller. Bedienung ist top, das Essen lecker, die Portionen reichlich und die Preise traumhaft günstig. Unser anschliessender Abendspaziergang führt uns durch den Schlosspark.
Jetzt ist die Luft erst mal draussen, denn sie wurde ja durch reichlich Essen & Trinken ersetzt. Um 21:30 Uhr sinken wir zufrieden gesättigt in unsere Koje, im Wissen, hier bleiben wir noch einen Tag.




