Tag 9 – Wir fahren nach Schwerin!
Wer hätte das gedacht? Trotz der tiefen Wasserstände werden wir heute die Reise nach Schwerin unternehmen! Vor uns liegen knapp 100 km, dafür keine Schleusen. Um die Strecke angemessen bewältigen zu können, lassen wir unsere Sophia im Hafen angekettet und satteln auf ein besser geeignetes Vehikel um.

Der Vermieter bringt das Fahrzeug zum Hafen. Schnell ist der Mietvertrag unterschrieben und wir legen gegen 9 Uhr ohne Probleme ab. Wir entscheiden uns für die Strecke über die Bundesstrasse, so umgehen wir viel Verkehr und etwaige Baustellen. Das Meiste geht durch Felder und Wälder und gibt uns einen weiteren Eindruck von der weitläufigen Landschaft, die Deutschland in dieser Ecke zu bieten hat.

Grösstenteils darf hier 100 gefahren werden und so erreichen wir um 10:30 Uhr unseren Liegeplatz im Schlossparkhaus. Zuerst zieht es uns natürlich zum Schweriner Schloss, welches zu Recht als das Neuschwanstein des Nordens gehandelt wird. Es ist auf einer Insel gelegen, welche über eine Brücke zu erreichen ist. Wir spazieren um das Anwesen herum und bestaunen sowohl die Aussenansicht als auch den reich bepflanzten Park. Das Schloss war vor ein paar Jahren im Mittelpunkt der Bundesgartenschau in Schwerin, welche, so sagt man, als einzige mit Gewinn abschliessen konnte. Der Anblick der farbenfrohen Blumenpracht im Schlosspark und in der Orangerie hinterlässt bei uns einen kleinen Eindruck davon, wie eindrucksvoll diese Veranstaltung wohl gewesen sein muss.
Wir sind hungrig, möchten aber vorher in Erfahrung bringen, wie und wo der Zutritt zum Schloss geregelt ist. Ein Schild weist uns den Weg zum Zugang für Einzelbesucher. Kleines Missverständnis, das Schloss beherbergt das Parlament von Mecklenburg-Vorpommern. Als Einzelbesucher sind die Personen gemeint, die einen Termin bei ihrem Abgeordneten haben. Haben wir nicht, die freundliche Dame am Empfang erklärt uns den Weg zum Eingang für Museumsbesucher. Prima, aber jetzt gibt’s erst mal was auf den Magen.
Unser Mittagessen geniessen wir gegenüber der Schlossinsel im Restaurant «Pier 7». Es gibt Wienerschnitzel für Patrick (laaaaangweilig) und einen Rindsburger für Lydia.
Gut gestärkt nehmen wir die Schlossbesichtigung von innen in Angriff. Der Rundgang ist in zwei Bereiche gegliedert. Im Ersten erwarten uns Schaukästen voller Meissner Porzellan. Die Räume an sich sind wenig spektakulär. Ausserdem im Gewölbe zahlreiche spätmittelalterliche Waffen. Wir sind schon enttäuscht, soll das etwa alles gewesen sein? Im zweiten Bereich gibt es dann aber zahreiche Prunksäle zu bestaunen. Wer also auf Schlösser steht, wird hier reich belohnt.
Danach gönnen wir uns eine Stadtrundfahrt mit dem roten Bus. Wir erfahren viel Spannendes und sehen noch mehr Sehenswertes über die einzige Landeshauptstadt, die keine ist, über die Geschichte von den Zeiten des Grossherzogstums bis in die Gegenwart und merken uns schon mal die Plätze, die wir anschliessend zu Fuss ansteuern. Der Übersichtlichkeit halber sei erwähnt, dass wir unter anderem der Welt besten Berliner gegessen und die Stadtkirche besucht haben.
Um 16:30 Uhr treten wir die Rückreise nach Waren an, wo wir 2 Stunden später eintreffen. Den Mietwagen müssen wir erst morgen zurückbringen. So kredenzen wir uns einen ordentlichen Hafentrunk und bereiten uns eine kalte Platte zum zNacht. Ein paar Runden Rummikub schliessen für uns diesen erlebnisreichen Tag ab, bevor wir um kurz nach 10 Uhr zu Bett gehen.







