Mecklenburgische Seenplatte 2019

Tag 12 – Plau, Plauer, am Plausten

Tag 12 – Plau, Plauer, am Plauesten

Quäk! Quäk! Quäk! Nein, das ist kein neuer Klingelton, sondern der Weckruf einer Ente, die nach dem gestrigen Brotabenteuer Nachschlag verlangt. Du musst jetzt warten, denn wir haben ja Urlaub. Wir bleiben heute in Plau an unserem Liegeplatz und gönnen uns einen entspannten Tag.

Heute herrscht wieder eitel Sonnenschein, es soll ein heisser Tag werden. Zwecks Beschattung hängen wir eines unserer Leintücher vor das Verdeck. Im Boot sorgen wir für gute Durchlüftung, trotzdem wird es drinnen schon bald stickig warm und wir halten uns nur noch auf dem Achterdeck auf. Zum wach werden lösen wir gemeinsam ein paar Kreuzworträtsel. Gesucht wird «Eisenfrass». «Spinat?» Ach nein, «Rost»…

Boot macht erfinderisch…

Unsere freundlichen Bootsnachbarn legen demnächst ab und schenken uns ihre restlichen Wertmarken, die hier für Landstrom und Wasser benötigt werden. Ausserdem stiften sie uns 4 grosse Flaschen Bier, da ihr Urlaub morgen zu Ende ist.

Immer mehr Enten kreuzen unser Heck und gucken uns erwartungsvoll an. Wer kann da widerstehen? Wir verteilen ein paar Scheiben Brot unter dem gefiederten Volk. Genug, dass für uns nicht mehr genügend da ist. Da sich auch unser Urlaub dem Ende zuneigt, ist es sowieso an der Zeit, unsere Lebensmittelvorräte aufzubrauchen. Wir verschieben unser zMorge zu Gunsten eines vorgezogenen zMittag, bestehend aus griechischem Salat, Nürnberger Würstchen und Bratkartoffeln. Dazu teilen wir uns eine der frisch erworbenen Flaschen Bier. Die nächsten Stunden verbringen wir mit ein wenig klar Schiff machen, Rätsel lösen und Lesen.

Zur Dokumentation unseres Schiffes: Die Sophia verfügt über zwei Doppelkojen, zwei Duschen und zwei WC-Räume. Ausserdem den in der Mitte gelegenen Salon mit der Pantry. Letzteres könnte man profan ausgedrückt auch Küche nennen. Eine Treppe («Niedergang») verbindet den Salon mit dem Achterdeck, von wo man zu beiden Seiten auf dem Gangbord zum Vorschiff oder zu den achterlich gelegenen Treppen gelangt, die wiederum auf die Badeplattform führen. Das Schiff kann sowohl über die Plattform als auch seitlich über die Gangborde betreten, bzw, verlassen werden.

Um 15:30 Uhr raffen wir uns für einen kleinen Spaziergang auf. Ziel ist der Badestrand von Plau. Der Weg ist wenig idyllisch, er verläuft parallel zur Bundesstrasse und wird auch von Radfahrern benutzt, denen wir immer wieder ausweichen müssen. Es ist beinahe 30°C warm, die Sonne brennt und wir freuen uns über jeden Baum, der am Wegesrand für Schatten sorgt. Der Strand ist nett gelegen und wartet mit einem Highlight auf: die ersten 50 Meter ist das Wasser nur 20cm tief und mit weichem Sand unterlegt. So waten wir, glücklich über die Abkühlung, im See umher. Zum Baden haben wir trotzdem keine Lust und so kehren wir bald wieder zur Marina zurück.

Wir spielen nochmal eine Runde Rummikub. Patrick kann seinen Rückstand auf 4:4 ausgleichen. Danach duschen und ab zu Zeisler’s Esszimmer. Wir entscheiden uns beide für die Brombeer-Bowle zum Aperitiv und für das Dry Aged Delmonico Kotelette mit Ofengemüse. Es sind zusammen 600g Fleisch, die wir unmöglich wegputzen können, also lassen wir uns die Reste einpacken. Zum Dessert gönnen wir uns je eine Kugel Glacé mit Eierlikör. Alles in allem ein gelungenes Abendmahl, zu dem auch die geschmackvolle Einrichtung und die charmante Bedienung beiträgt. Bis auf einen kleinen Unfall mit besagtem Eierlikör, der uns dafür zwei Hochprozentige aufs Haus und 1000 Entschuldigungen seitens des Wirtes beschert.

Die Nacht ist schon hereingebrochen, als wir uns wieder auf unser Boot verfügen. Schlafenszeit.

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