Panama 2024,  Reisen

Tag 3 – Regen + Wald = Regenwald

Was haben wir diese Nacht herrlich geschlafen! Draussen war zwar in Sachen Dschungelgeräusche allerhand was los und es ging auch ein kräftiger Wind. Aber Dank Ohrstöpsel konnte das uns nichts anhaben – ja, wir sind auf alles vorbereitet.

Umso schöner, morgens diese Geräusche zusammen mit dem Krähen zahlreicher Hähne zum Sonnenaufgang bewusst in sich aufzunehmen. Dann setzt ein kleiner Tropenregen ein, herrlich.

Blick aus unserer Cabaña

Dennis serviert Frühstück. Wir sitzen mit einem Pärchen aus Florida am Tisch und erfahren Neues aus der Alzheimer- und Stammzellenforschung. Es werden ein paar Ausflugstipps feilgeboten. El Valle liegt in einem erloschenen Vulkankrater, und ist dadurch von dschungelbewachsenen Bergketten umgeben. Viele Pfade führen zu vielen Wasserfällen und Aussichtspunkten. Da unsere Trekking-Schuhe Neujahr in Madrid feiern, können wir nicht alle davon erreichen.

Mit unserem Mietwagen machen wir uns gegen 9 Uhr auf zum Chorro Macho, einem Wasserfall. Er ist als Touristenattraktion ausgelegt, mit Kassenhäuschen, Hängebrücken und Dschungelpfaden. Ziplining und ein Bad in einem Naturpool wird gegen Aufpreis angeboten, aber wir möchten nur eine Runde Dschungelluft schnuppern und den Wasserfall sehen. Der ist jetzt nicht soooo spektakulär – eher ein Bach, der einen Hang runterrutscht. Aber das warme, feuchte Klima mit einem leichten Nieselregen in der Luft ist sehr angenehm.

Dann geht’s weiter, ebenfalls per Auto, zum Cerro Gaital Naturpark. Es ist einer der Kratergipfel, die El Valle umgeben. Es lockt ein Pfad durch den Regenwald mit Aussichtspunkt. Die Strasse ist abenteuerlich, aber unser Koreaner schlägt sich tapfer. Ein Ranger empfängt uns am Startpunkt der Wanderung, erklärt auf spanisch die Route – ein Rundweg von ca. 1.6 km – und lässt uns im Gästebuch verewigen. Wir deuten auf unsere Reiseschühchen, klappt das? Wird schon, Muchachos.

Auch hier ist die Luft angenehm feucht, Nieselregen begleitet uns, als wir den Aufstieg durch das dichte, satte grün begehen. Verlaufen kann man sich nicht, es gibt nur den einen Pfad. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass das Nieseln stärker wird, bis wir realisieren, dass wir von dichten Wolken umgeben sind. Von den zahlreich hier lebenden Vogelarten. Schmetterlingen und Faultieren kriegen wir leider nichts mit. Am Aussichtspunkt begrüsst uns starker Wind und eine Nebelwand, schade.

Auf dem Weg herunter wird aus dem Nieseln ein Tropenregen. Wir sind schon bald durchnässt, aber es ist warm und von daher erträglich. Wir verbuchen diesen Trip als authentisches Regenwald-Erlebnis. Die Rückfahrt nach Valle ist Dank der matschigen Piste noch abenteuerlicher als zuvor.

Im Dorf setzen wir uns in ein italienisches Restaurant und teilen uns einen Caprese-Salat sowie eine Pizza aus dem Steinofen. Es ist Mittagszeit, die Sonne scheint. Irgendwann realisieren wir, dass von den ca. 10 Kratergipfeln rundherum nur ein einziger von Wolken umgeben ist…

Mit Pizza hat man hier schnell Freunde

Wir wissen noch nicht, wie wir den Silvesterabend verbringen. Viele Restaurants schliessen zeitig. Wir versorgen uns sicherheitshalber mit ein paar Lebensmitteln und kehren in unsere Cabaña für eine kleine Siesta zurück.

Um 17 Uhr besuchen wir Bekannte von Lydia, die sie aus früheren Burgdorfer Zeiten kennt. Auswanderer, die sich vor 14 Jahren hier im Ort eine Existenz aufgebaut haben und seither ihr wunderschönes Anwesen hegen und pflegen. Die Eindrücke und was sie zu erzählen haben sind einfach phänomenal. Hier dürfen wir auch die ersten Faultiere erleben. Vielen Dank für diese tolle Einladung!

20:30 Uhr, wir gehen zum einzigen noch geöffneten Restaurant. Hier wird ein erstklassiges BBQ angeboten. Wir kriegen 2 saftige, rauchige viertelpfünder Rindsburger mit knusprigen Fritten kredenzt.

Das Jetlag und der ereignisreiche Tag fordern ihren Tribut. Uns ist nach Ruhe zumute und wir kehren deshalb zeitig zu unserer Cabaña zurück. Eigentlich haben wir uns auf ein Gläschen Wein bei Kerzenschein auf unserer Veranda eingerichtet, aber das Wetter ist wieder regnerisch und stürmisch. In der Nachbarschaft wird eine laute Privatparty gefeiert. Und da Silvester auch ohne uns stattfindet, gehen wir zu Bett.

Hinterlasse eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert