Panama 2024,  Reisen

Tag 12 – Banedup

Gleich nach dem Aufwachen springen wir erstmal ins glasklare Wasser. Die Stimmung ist friedlich, es weht ein moderater Wind und in der Ferne segeln zwei Kuna auf einem Einbaum dahin. Jetzt eine Banane vom bordeigenen Bananenstrauch und ein Kaffee. Bald darauf tischt Andrea wieder diverse Platten voller Leckereien auf. Gemütlichkeit pur. Tun wir was dagegen.

Unser Ziel ist heute ein Riff bei der Insel Banedup zu erreichen. Hier liegt alles um die Ecke, die Fahrt wird also maximal 2 Stunden dauern. Ich darf alle Manöver fahren. Ingo zeigt mir die Navigation auf seinem Tablet. Andrea bedient die Ankerwinsch. Schon bald ist der Anker frei, wir biegen rechtsrum ab (oder über Steuerbord im Seglerlatein) und umfahren die örtlichen Untiefen in einem grossen Bogen gen Norden. Noch hat mir Ingo das Steuer nicht energisch entrissen, also alles gut.

Die Navigationsapp zeigt auf unserer Route grosse Flächen in grün an. Abgesehen von 2 kleinen Inselchen ist aber weit und breit keine Landmasse in adäquater Grösse zu sehen. Auf den ersten paar Metern schon verfahren, stramme Leistung. Nein, grün steht für Riffs, gelb für Landmasse, also alles gut. San Blas ist ein Archipel, bestehend aus 365 Inseln. Die Riffs dazwischen und rundherum brechen die Wellen und schützen so die Inseln vor Erosion.

Zum Segeln ist unser Kurs grade ungünstig, darum beschliessen wir eine kleine Kurskorrektur. Ein bescheidener Umweg, dafür ohne Motorengebrumm und mit der richtigen Portion Cruiserfeeling für uns Süsswassermatrosen. Wir kommen aus der Abdeckung der Riffs heraus, die Wellen werden höher und tragen zum Original Segelabenteuer bei.

Zwischen zwei Inseln drehen wir bei und fahren unter Motor mitten durch. Ingo weist mich auf die Riffs hin, mit der Bitte, sein Boot vielleicht nicht grade da drauf zu fahren. 10 Minuten später liegt der Anker auf Grund, der Logbucheintrag ist geschrieben und wir feiern eine Runde hoch die Tassen auf die erfolgreiche Überfahrt.

Wir befinden uns inmitten traumhafter Inselchen. Draussen donnert die Brandung des Atlantiks gegen das umlaufende Riff. Die Gegend wird «der Pool» genannt, denn hier ist das Wasser ruhig, warm & klar.  Baden ist heute aber nicht so ohne Weiteres möglich, weil gegen die starke Strömung unmöglich anzuschwimmen ist. Ingo fährt uns mit dem Dinghi zum Korallenriff für einen Drift-Schnorchelgang. Dabei lässt man sich von der Strömung durch das Riff treiben und kann so entspannt die Unterwasserwelt an sich vorbeiziehen lassen. Theoretisch, die heutige Strömung beschleunigt die Sache auf Autobahntempo. Venga venga wider Willen.

Ansonsten geniessen wir hier einfach Wind, Wasser, Wellen und die einmalige Inselwelt mit ihren weissen, mit Palmen bewachsenen Traumstränden. Abends kehren wir bei Ibin’s Restaurant auf Banedup ein und lernen andere Cruiser mit ihren Gästen kennen.

Es ist stockfinstere Nacht als wir am Sandstrand das Dinghi ins Wasser ziehen. Ingo leuchtet die Szene mit seiner Stirnlampe aus, als er plötzlich aus dem knöcheltiefen Wasser springt. Schlange! Die Kuna eilen herbei und bescheinigen dem Getier, das sich durchs seichte Wasser schlängelt, eine gewisse Gefährlichkeit. Schon bald aber hat sie sich entfernt und wir können zu unserer schwimmenden Bleibe tuckern.

Beim gemütlichen Abzwacker hören wir ringsherum Platschgeräusche. Fische springen in der Dunkelheit aus dem Wasser. Ingo und Andrea versuchen für das morgige zNacht ihr Anglerglück. Leider ohne Erfolg. Bis morgen.

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