Costa Rica 2024,  Reisen

Tag 15 – Daheim

Der Flug erfolgt unspektakulär. Ausser dass Eselweiss Air es nicht fertigbringt, die vollmundig beworbenen Speisen zu servieren, weil ausgeschossen. Als Alternative gibt es Hörnli mit Ghackts aus der Economy Class. Und das ist noch die bessere Wahl, Lydia besteht auf dem Hähnchenbrustmenü, wovon eins an Bord «gefunden» wird. Geliefert wird etwas, das zäher als die Sitzpolster ist. Darüber hinaus ist die Besatzung mit den Bestellungen überfordert, zwei mal erhalte ich fremde Bestellungen, dann ein gewünschtes Mineralwasser nicht, dann ein Mineralwasser doppelt. Wir mögen mit Air Europa ein Debakel erlebt haben, aber die haben wenigstens ihren Bordservice einwandfrei im Griff gehabt.

Auch vom Platzangebot her war der Dreamliner üppiger ausgestattet und machte auch nicht soviel Krach. Jammern auf hohem Niveau, ich weiss. Wir können liegen und ein wenig schlafen, was die Hauptmotivation für den Upgrade war.

Dank Fensterplätzen und klarem Wetter geniessen wir die Sicht auf die Alpen, Flüsse und Städtchen unserer Heimat. Ein bisschen enttäuscht sind wir ja, dass nicht so viel Schnee liegt.

Die Erde kommt näher, es blubbert und knackt in meinen Ohren – keine Schmerzen, immerhin. Um 10:35 Uhr, mit nur 15 Minuten Verspätung, berühren die Flugzeugräder eine asphaltierte Fläche im Kanton Züri. Zufälligerweise handelt es sich um den geplanten Zielflughafen. Schon bald hängt der Flieger am Dock und wir steigen zügig aus.

Die Passkontrolle erfolgt für uns Einheimische elektronisch. Ein Scanner liest die Personendaten. Danach stellt man sich vor eine Kamera, murmelt «Chuchichäschtli», und wenn die Bits und Bytes einem gnädig sind, öffnet sich die Tür ins Schoggiland. Bei mir geht alles glatt, doch bei Lydia weigert sich der Scanner, ihren Pass zu lesen. Sie probiert es mehrmals hintereinander. Irgendwann mache ich eine Zollbeamtin, die die ganze Zeit zuschaut, darauf aufmerksam. Statt sich um das Problem zu kümmern, sagt sie mir in einem Ton, dass Lydia halt an der langen Schlange für Ausländer anstehen soll. Alles klar, wir sind wieder in der Schweiz. Ich ignoriere das uniformierte Weib, rufe Lydia zu, den Scanner in der Reihe daneben zu benutzen und siehe da, dieses Gerät funktioniert auf Anhieb.

Unser Gepäck kommt fast zeitgleich mit unserem Eintreffen am Gepäckband an. Ein seltsames Gefühl, sein Gepäck mit den eigenen Händen und am gleichen Tag am richtigen Ort in Empfang zu nehmen.

Kurz darauf schreiten wir in den Ankunftsbereich hinaus. Nach den guten Erfahrungen mit Uber probieren wir die App auch hier aus. Siehe da, es werden mehrere Fahrten in unser Dörfchen angeboten. Eine Minute später werden wir zum Check-In-Deck zwei Ebenen höher beordert, wo uns unser Schofför fröhlich winkend in Empfang nimmt. Bei freundlichen Verkehrsverhältnissen dauert die Fahrt eine Stunde. Um 12:15 Uhr betreten wir unsere Wohnung, womit unsere Mittelamerika-Reise nach genau 30 Tagen, 4 Stunden und 15 Minuten ihr offizielles Ende findet.

Zur Feier des Tages essen wir ein Raclette aus der Dorfchäsi, trinken einen Schweizer Rotwein vom Bielersee und naschen etwas Schweizer Schokolade. Nur der Rum am Ende dieses langen Tages verbindet uns nochmal mit einer anderen Welt. Pura Vida!

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