Mecklenburgische Seenplatte 2017

Tag 14 – Heimreise

Scheiden tut weh, aber so ist das nunmal im Urlaub. Da wir schon am Vortag im Heimathafen der «Pallas» angelegt und unser Gepäck weitestgehend zusammengestellt hatten, artete die Abreise nicht in einer Hau-Ruck-Aktion aus. Gemütlich kredenzten wir uns ein Reste-Vertilgungs-Frühstück und sahen zu, wie die prollige Ruhrpöttler-Bande nebenan ihre Mietyacht vor den fassunglosen Augen des Vercharterers volle Kanne in einen Begrenzungspfosten reindonnerte.

Camper mit Humor, man beachte den Spruch in der Mitte

Danach spülten wir Geschirr (für aufmerksame Leser: wir haben auch zuvor Geschirr gespült, auch wenn es in den vergangenen Berichten nicht erwähnt wurde) und machten uns bereit, an die Bunkerstation zu verholen. Grade als wir im Begriff waren, die entsprechende Pier anzusteuern, kam ein anderes Schiff in den Hafen und setzte sich vor uns. Zurückhaltende Schweizer, die wir sind, suchten wir uns eine geeignete Ausweich- und Wartestelle. Ganz entgegen dem Sinn des Hafenmeisters. Ordentlicher Preusse, der er ist, rief er uns zuerst herein und gab dem anderen (verdutzter Deutscher, der er war) zu verstehen, wer hier die 2 auf dem Rücken trägt 😉

Bei der Gelegenheit erhielt Patrick gleich eine Gratis-Fahrlektion, als der freundliche Hafenmeister in knapp 10 Worten sehr wirkungsvolle Manöveranweisungen zurief. Super, das nächste Mal tanken wir am Anfang der Tour.
120 Liter Diesel und etwa ebensoviel «Schmutzwasser» wechselten gegenseitig den Besitzer. Danach wieder zurück an den Standplatz, dieses Mal selbstverständlich richtig rum, mit dem Heck zur Quai.
Mit der Bootsrückgabe erhielten wir – trotz 2 havarierter Weingläser – die Note 1+ verliehen und die gesamte Kaution zurückerstattet.

Viel Gelegenheit zum Kaputtmachen gibt es eigentlich nicht. Es hat keine Wellen, kaum Strömung und auch starker Wind hat bei diesem kurzen, schweren Boot wenig Angriffsfläche. Ausserdem ist es mit den beiden Idioten-Knebeln (Querstrahl vorne und achtern) sehr leicht, Korrekturen vorzunehmen. So kann man sich viel Zeit für die Manöver nehmen – ein erster Preis für das schnellste Anlegemanöver wird jedenfalls nicht verliehen.

Tschüss, Arbeitsplatz

Um 13:45 Uhr war dann unser Taxi da. Wir erreichten den Tegeler Flughafen recht zügig und der Flug startete pünktlich. Das einzige Baby an Bord krakeelte natürlich in der Sitzreihe direkt hinter uns rum (und hatte eine recht aktive Verdauung vorzuweisen). Gleich nach der Landung kam unser Reisegepäck als eines der ersten heraus und wir schafften es grade so auf den nächsten Zug nach Sissach. Dann noch eine kurze Taxifahrt und voilà, 20:30 Uhr; zuhause! Die Pflanzen waren gegossen, der Rasen gemäht und im Kühlschrank fanden sich diverse Leckereien – Danke, Mami & Roland!

Résumé der Reise: es war herrlich, sehr entspannend, Natur pur und dennoch, dank unserer schwimmenden Unterkunft, ganz komfortabel. Temperaturmässig kann die Gegend natürlich nicht mit Südeuropa mithalten. Klares Wasser ist hier durch die sumpfigen Böden ebenfalls nicht gegeben. Uns hat es jedenfalls gefallen und es könnte zu einer Wiederholung kommen, diesmal aber stärker auf die grossen Seen ausgerichtet, also mehr nordwestlich orientiert, und vielleicht nicht gerade in den Schulferien.

Auf dieser Reise legten wir etwas über 200km auf dem Wasser zurück und verbrachten knapp 30 Stunden am Ruder. Wir bewältigten 22 Schleusungen und überbrückten dadurch fast 40m Höhe. Das Logbuch zu unserer Reise kann hier heruntergeladen werden: 20170826_Logbuch_MecklSeenplatte

Liebe Grüsse und danke für’s Mitlesen
Patrick & Lydia

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